Der isländische Gletschervulkan liegt ungefähr 1500 Flugmeilen von Berlin(Deutschland) entfernt, trotzdem hat sein Ausbruch fast den gesamten west-eurpäischen Luftverkehr seit Freitag (16.04.2010) zum erliegen gebracht.

Ein Ende der Flugstreichungen ist bisher nicht in Sicht. Air Berlin hat auf Empfehlung der DFS und Eurocontrol eine Streichung fast aller Flüge bis Montag (19.04.2010) Nacht 02.00Uhr angekündigt. Allerdings ist nicht vorauszusagen, wann der Flugplan wieder aufgenommen werden kann.

Die Deutschen Airlines Lufthansa & Air Berlin haben bereits Testflüge in 3000m Höhe unternommen. Es wurden keine Beeinträchtigungen oder Schäden festgestellt.  Joachim Hunold beklagt sich über das Verhalten der Behörden wie folgt:  „Uns verwundert, dass die Ergebnisse der Testflüge von Lufthansa und Air Berlin vom Samstag keinerlei Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Luftsicherheitsbehörden gefunden haben. Wir bieten – wie auch die Lufthansa –  weiterhin an, weitere Testflüge durchzuführen, um valide Erkenntnisse zu gewinnen. Zudem vermissen wir einen Krisenstab des Bundesverkehrsministerium in einer Zeit, in der ganze deutsche Luftraum gesperrt ist“.

Die Airlines sowie auch die Reiseveranstalter sind zu Recht angespannt. Zehntausende Flüge sind bisher nicht durchgeführt worden, die Passagiere sitzen auf den Flughäfen oder werden von den Veranstaltern mit Bus oder Bahn nach Hause gebracht. Was der Vulkan Eyjafjalla. bisher an Geld verbrannt hat ist nicht auszumalen. Die Veranstalter und Airlines stehen wohl ohne Versicherung dar und müssen alle Kosten selbst tragen. Passagiere können, so wie es aussieht ihren Ticketpreis inkl. Steuern in vollen Umfang zurück fordern. Manche Onlinezeitungen schreiben, dass die Kosten auf 100-150 Millionen Euro täglich geschätzt werden. Ich halte diese Zahl für zu niedrig.

Ein weiteres nachhaltiges Problem der Veranstalter und Fluggesellschaften ist die Verunsicherung der Gäste bzw. Passagiere. Selbst wenn der Verkehr wieder aufgenommen wird, ist nicht sicher wie lange. Das letzte Mal als der Vulkan ausbrach hielt dies zwei Jahre an (1821-1823).

Es ist ein trauriges Schicksal was der Reisemarkt hinnehmen muss. Kaum scheint die Wirtschaftskrise überstanden, muss damit gerechnet werden, dass die Buchungszahlen wieder zurück gehen. “ Es könnte ja demnächst wieder alles gecanceld werden“. Ein Horrorszenario für die Branche. Es bleibt abzuwarten was die Zeit bringt. Werden Veranstalter oder vll. sogar manche Airlines im schlimmsten Fall Konkurs anmelden und wie sich der Staat dazu äußert? Wird er die Branche unterstützen oder sich nicht einmischen?

Einen interessanten Liveticker hat Bildonline veröffentlicht: hier zusehen!